Auf dem städtischen Grundstück an der Pestalozzistraße entsteht die Gemeinschaftschule Gebhard als Ergänzung der Gebhard-Grundschule am Zähringerplatz. Darf man dem guten Zweck eines Schulneubaus für über 600 Schüler an diesem Platz widersprechen? Natürlich nicht – die Bildung seiner Jugend ist schließlich ein Grundpfeiler eines jeden Staatswesens.

Nach unseren bitteren Erfahrungen im Umgang mit dem Stadtgrün in Petershausen möchten wir hier aber schon mal die "Mittel zum Zweck" hinterfragen. Im Ausschreibungswettbewerb war vorgegeben, Zitat: "(...) Besonderer Wert wird auf den Erhalt von 3 Kastanien gelegt, (...) Die dritte Kastanie (Bild-1) nördlich des bisherigen Boule-Geländes ist mit einem Kronendurchmesser von 20m besonders prägend." Zitatende. – Sie hätte nach fachlicher Beurteilung noch eine Lebenserwartung von mind. 20 Jahren gehabt. Es ereilte sie (und ca. 20 weitere Bäume, Bilder -2 u.-3) das gleiche Schicksal wie die ehemals drei prächtigen Kastanien an der v.-Emmichstrasse. Auch sie haben im harten Wettbewerb um die Verdichtung Petershausens verloren. Der 1.Preisträger hatte diese Kastanie noch verschont. Die Stadt als Auslober hatte sich aber selbst ein Hintertürchen offengelassen, denn es steht (s.o.) auch geschrieben: "Punktuelle Eingriffe für erforderliche Maßnahmen zur Erschließung und Vernetzung sind möglich". Und so wurde es dann auch gemacht. Bilder: Dr. D. Sternberg BGP.

  • 2009-05-05_Kastanien-1Verschwundene Kastanie an der von-Emmich-Straße
  • 2014-02-28_Baumfaellungen-Pestalozzistrasse-12014-02-28_Baumfaellungen-Pestalozzistrasse-1
  • 2014-02-28_Baumfaellungen-Pestalozzistrasse-22014-02-28_Baumfaellungen-Pestalozzistrasse-2
  • 2014-02-28_Baumfaellungen-Pestalozzistrasse-32014-02-28_Baumfaellungen-Pestalozzistrasse-3
  • 2014-03-10_Luftbild-Pestalozzistrasse2014-03-10_Luftbild-Pestalozzistrasse

Unser bisheriger Baubürgermeister Kurt Werner sprach nahezu bei jedem öffentlichen  Auftritt zur Nachverdichtung  von „Aufwertung“. Finanziell betrachtet ist das zutreffend: ein bebautes Grundstück ist idR mehr wert als ein unbebautes. Aber gilt die „Aufwertung“ auch für den Lebenswert der dort heimischen Bürger? Wir Petershäusler haben in jüngster Zeit manche "Kröte geschluckt", und sehen raumgreifende Neubauten wie Pilze aus dem Boden schießen. Gerne würden wir auch mal parallel zur "Nachverdichtung" ein Programm für "Nachpflanzung" erleben.

Zu diesem Thema passt auch der SK-Artikel vom 18.1.2014 mit interessanten Leserkommentaren.

Es ist klar – mit über 14000 Bäumen im Stadtgebiet wird es Fälle geben, wo nach sorgfältiger Prüfung  einzelne Bäume aus Sicherheitsgründen entfernt werden müssen. Aber zum überängstlichen Aktionismus des Konstanzer Grünflächenamtes (persönliche Haftung) passt auch dieses aktuelle BGH-Urteil, das nicht mehr kommentiert werden muss.

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