Ein markantes neues Stadtteil-Zentrum soll entstehen

Das Areal gegenüber der St.-Gebhards-Kirche und neben der ältesten Schule Petershausens wird sich in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Das (bisherige "Telekom"-) Hochhaus wird zu einem Wohnturm umgebaut; darin, und in dessen unmittelbarer Nachbarschaft werden hunderte neue Wohnungen entstehen. Der Begriff "Gebhardspark" wurde bereits seit 2009 von der Stadtverwaltung in die Planung eingebracht, wir von der BGP finden diesen Namen passend und sympathisch. Wenn die Pläne "wie auf dem Papier" umgesetzt werden, finden wir dort neben Gastronomie und Grünanlage vielleicht sogar unsere treulose Petershauser Post wieder.

Unser Mitglied Harald Stobinski hat sich mit diesem großen Projekt eingehend befasst, und eine beeindruckende Dokumentation erstellt:

Telekom-Hochhaus und "Wiese"

bezeichnen markante Punkte unseres Stadtteilzentrums. Im Einzugsgebiet wohnen immer mehr Menschen. Weiteres Einzelhandelswachstum ist vorgesehen. Die Altstadt soll entlastet werden. Dazu die GR-Vorlage und der Geltungsbereich der Planung.

Ein Großinvestor wird das Telekom-Areal in 280 Wohnungen umwandeln. "Wiese" ist irreführend. Angelegte Wege, Ruhebänke, Bäume, Blumenbeete, Wasserspiele und Rasenflächen bilden die öffentliche städtische Parkanlage am St.-Gebhard-Platz. Die für die Pflege zuständigen Technischen Betriebe Konstanz (TBK) nennen sie kurz Gebhardspark. Der wurde Ende der 60er schon vor Fertigstellung des Hochhauses zum Herz Petershausens. 2009 mussten die TBK dort einen "langsamen Auflösungsprozess und Rückbau im Rahmen von Pflegekosteneinsparungen" feststellen.

Die aktuellen Entwicklungen bewogen die BGP, sich für eine rasche Verbesserung einzusetzen. Neue Bänke und angemessene Pflege des Parks wurden bald zugesagt. Um die Bedeutung des Parks hervorzuheben, erklärte sich die BGP bereit, eine Bank zu spenden.

Die Grünfläche sollte erst nach Umbau des Hochhauses in einem separaten Verfahren geplant werden. Bis dahin werde noch einige Zeit vergehen, so das Amt für Stadtplanung und Umwelt (ASU). Nach erster Prognose des Investors am 04.07.2018 bei der BGP wäre das nach 2022. Ein erneuerter, die immer intensivere Nutzung bewältigender Park könnte kaum vor Mitte des nächsten Jahrzehnts fertiggestellt sein. Zeitplan

Die Grünfläche des Gebhards-Parks soll von den Baumaßnahmen unberührt bleiben. Die Gestaltung dieses Teils wird wohl bis Mitte der 20er-Jahre dauern. Gebhardspark Verjüngung, Detailansicht 30.03.2010,  rote Ziffern: 1 - 5 Bestand grüne Ziffern: Vorschlag für Ergänzungspflanzungen  Erläuterung: Grüne Ziffern 1 und 2 als Fortführung der alten Baugruppe füllen die seit Umzug der Plakatsäule entstandene Lücke, Sichtachse war nicht mehr vorhanden. Grüne Ziffern 3 – 5  als komplementäre Verjüngungs-Pflanzung wegnah zum Altbestand. Nachfragen beim ASU bestätigten am 20.03.2019: "die Gestaltung der Wiese erfolgt erst nach Abschluss der Bauarbeiten am Hochhaus." Die Regelung "in einem eigenen Verfahren" wurde nicht mehr explizit auf diesen Zeitpunkt bezogen. Die Anbindung des Parks an das Plangebiet Telekom-Areal soll vom Ergebnis der Wettbewerbe für das Telekom-Areal abhängen.

Zur Ergebnisverkündung am 29.03.2019 weiß Baudezernent Langensteiner-Schönborn laut Südkurier schon: „Die Spielwiese mit Brunnen bleibe unberührt. Es entstünden zudem neue Wege und Aufenthaltsflächen.“ Diese konkreten Vorgaben eröffnen faktisch die Planung des gesamten Parkareals. Kann die vorgesehene Informationsveranstaltung des Investors mit Einladung für Bürger und BGP zeigen, was aus der Zielvorgabe des Gemeinderats wird, unter Rücksicht auf die historische Planung die Übergänge behutsam baulich zu fassen?

Das Bebauungsplanverfahren für den Ideenteil (Telekom-Areal incl. Moltkestraße, ohne Hochhaus) soll "frühestens im Herbst/ Winter 2019" starten. Bis Sommer 2022 hofft der Projektentwickler, das Hochhaus bezugsfertig und das Bebauungsplanverfahren abgeschlossen zu haben. Solche zeitliche Abfolge macht eine Fertigstellung des erneuerten Gebhardsparks in absehbarer Zeit zumindest wahrscheinlicher.

Sorgen bereitet die alte Kastanienbaumreihe zur Gebhardskirche hin, dies seit 2009 schon die TBK. Der Mensch mag geduldig sein, die Natur weniger. Die BGP berät darüber, neben verbesserter Pflege dort auch Ergänzungs- und vorausschauende Neupflanzungen von Bäumen vorzuschlagen, um vorhersehbaren Kahlschlag zu vermeiden.

Autor: Harald Stobinski, im April 2019

 

Weitere Links zu Dokumenten für alle, die es ganz genau wissen wollen:

Erläuterungen und Quellen-Nachweis / Mail-ASU-BGP / Nachtrag-ASU-H.Stobinski / Südkurierbericht / Aufstellungsbeschluss (7 Seiten)

Weitere Bilder zu diesem Beitrag: 

A: Der Turm ist weithin sichtbarer Orientierungspunkt des historischen Schulgebäudes. Es besteht eine freie Sichtachse vom Übergang zum Park aus Richtung Theodor-Heuss-Straße über den Bewuchs vor der Schule hinweg nach oben. Gebhardspark 2018 Bestand am 01.08.2018. Rote Kreuze: alte Kastanienbäume mit belaubten Kronen Hinweise: lange Trockenzeit ( braune Rasenfläche). s.a. Link "Erläuterungen".

Auf dem Platz der heutigen Wiese stand die "Notkirche St. Gebhard" von 1916 bis 1937. Mit deren Abbruchmaterial wurde dann die Kirche "St. Suso" errichtet. Die neue Kirche"St. Gebhard" wurde 1929 gebaut.

Gerade noch rechtzeitig vor der Grundsteinlegung des neuen Fernmeldeamtes konnte der Musikverein "Eintracht-Petershausen" an dieser Stelle das Verbands-Musikfest 1960 ausrichten. Im Bild zu sehen das Festzelt in der Vorbereitungsphase. Bezüglich der unmittelbaren Umgebung war man damals noch nicht so anspruchsvoll wie heute. Hauptsache, genügend Platz für die vielen Gast-Kapellen und das Zelt, schließlich: "drinnen spielte die Musik". (Übrigends, der Administrator dieser Webseiten war dabei schon als Musiker aktiv beteiligt.)

 Schließlich der Neubau des Fernmeldeamtes, des späteren "Telekom-Hochhaus" anfangs der 60er-Jahre. Schon von weit ausserhalb der Stadt sichtbares Merkmal, wo Petershausens Mitte liegt.  Um dieses Bauwerk geht es auch heute wieder, nämlich dessen aufwändigen Umbau zu einem Wohnturm. Darin und dessen unmittelbaren Umgebung werden hunderte Wohnungen entstehen. Neben Grünflächen und Gastronomie begegnen wir dort vielleicht auch wieder unserer treulosen Petershauser Postfiliale.

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