Die Alltags-Tauglichkeit dieser Einrichtung darf hinterfragt werden.

Vor einem Jahr wurde die Verkehrsader Zähringerplatz - Ebertplatz - über die Reichenaustraße hinweg zur Fahrradstraße umgestaltet und feierlich "in Betrieb" genommen. Die BGP hatte das – um im Bild zu bleiben vielleicht "eine Spur" zu euphorisch – begrüßt, und darüber positiv berichtet. Siehe auch unsere Seite https://www.bg-petershausen.de/index.php/308-erste-fahrradstrasse-fuer-petershausen

Der ursprüngliche Gedanke, dem immer stärker werdenden Fahrradverkehr in unserer Stadt mehr Sicherheit und Raum  zu bieten, ist im Prinzip richtig und begrüßenswert. Jedoch, hier passt wohl ganz gut die Redensart "der Teufel steckt im Detail". Sicher haben im Vorfeld dieser schwierigen Gestaltung im Planungsamt die Köpfe geraucht, viele Eventualitäten waren in Betracht zu ziehen, und die Planer haben es sich nicht leicht gemacht. Aber Theorie und Praxis müssen nicht zwangsläufig das gleiche Ergebnis zeitigen.

Heute – nach einem Jahr praktischer Erfahrungen – darf man die zahlreichen Meinungsäusserungen per Leserbriefe, Erlebnis-Schilderungen und Klagen der Bürger nicht völlig ignoriren. Die derzeit erschwerende, jedoch vorübergehende Situation, die den Baumaßnahmen am Sternenplatz geschuldet sind, ist Fakt. Aber danach? Wie kann diese Passage wirklich verkehrstauglich um)gestaltet und verbessert werden? Auf den Gewöhnungs-Effekt sollte man sich da nicht verlassen. Die "Heilige Kuh" Auto von dieser Strecke verbannen zu wollen, ist sicher genauso irreal, wie auf die Disziplinierung jener Fahrradfahrer zu warten, die glauben, hier im wahrsten Sinne des Wortes ihre Narrenfreiheit ausleben zu dürfen. Weitaus die meisten Fahrradfahrer verhalten sich ja aus Selbsterhaltungstrieb oder schlicht mit gutem Charakter richtig und respektieren andere Verkehrsteilnehmer als Partner. Das darf man auch einem gewissen Prozentsatz Autofahrern zugestehen. Das Verhalten (zu) vieler Anderer jedoch kann nicht als Naturgesetz hingenommen werden.

Man muss heute konstatieren, dass viele, besonders ältere Verkehrsteilnehmer, ob auf zwei oder vier Rädern diese Straße mit großem Unbehagen nutzen. So viele verschieden mobile Menschen "als Ganzes" auf diese gemeinsame Verkehrsader zu schicken, das konnte eigentlich nicht gut gehen. Ein weiterer Umstand sorgt ebenfalls – schon vor dem Umbau – für reichlich Verdruss: Wenn die von Süden auf den Zähringerplatz (Richtung Wollmatingerstraße,oder Königsbau/Uni) zufahrenden Radfahrer die Kreuzung links passieren, weil sie dort nur eine Ampel "bewältigen" müssen, ist Stress angesagt. Es wird hier zwar in großzügigen Intervallen kontrolliert, aber wenn die Polizei schon von Weitem wahrgenommen wird, bevorzugt man halt in dieser Zeit doch lieber den "Rechts"-Weg. Dort allerdings trifft man dann auf den "Versammlungsort" vor dem Dönerstand, um die nächste Ampel in Angriff zu nehmen. Oder wenn`s denn geht, in die Allmannsdorfer Straße weiterzufahren. Also, das gesamte Projekt hat´s wirklich in sich, und lässt sich mit noch so viel blauer Farbe nicht nachhaltig sortieren.

Diese Fahrradstraße könnte ihr Prädikat durchaus behalten, wenn man ihr die klassische Form, nämlich neben einer reduzierten Kfz-30er-Spur links und rechts wieder richtige Fahrradwege mit einem einprägsmen Leitsystem angedeihen ließe. Jeder wüsste wo er hingehört.Und der "6er Bus" wäre auch wieder dabei!

Dieser Artikel ist ist eine Betrachtung des Administrators dieser Webseite, das muss nicht die offizielle Sichtweise der BGP bedeuten.

Ich würde mich freuen, wenn er zustimmende oder widersprechende Kommentare auslösen würde.

Wolfgang Betz

 Bitte sehen Sie auch diese Links an:

LOKALPOLITIKER KRITISIEREN RADSTRASSE SCHARF SK-Artikel vom 13 Juli

LESERBRIEF unseres Mitglieds Harald Stobinski

GOOGLE-BILD Allmannsdorfer Strasse /zähringerplatz: Geradeaus-Spur gesperrt, um "drüben etwas Druck aus dem Kessel zu nehmen".

 

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