Wären wir älter, hieße diese Seite

"Unsere Chronik"

...so aber möchten wir Ihnen, liebe Gäste unserer Website in einem kurzen Rückblick berichten, warum die BÜRGERGEMEINSCHAFT PETERSHAUSEN gegründet wurde, und was wir bisher gemacht haben.

Bürgergemeinschaften, -initiativen, -vereinigungen, wie man sie auch immer nennen mag, werden nicht gegründet, weil deren Initiatoren gerade nichts anderes zu tun hätten. Die Formierung solcher Gruppen ist oft die Konsequenz zu städtischen, politischen oder auch wirtschaftlichen Planungen, die den Widerstand der betroffenen Bürger herausfordern, wenn sie ihre Lebens- und Umweltqualität bedroht sehen. In Petershausen kam die Steilvorlage für ein solches Unterfangen direkt aus dem „Amt für Stadtplanung und Umwelt“, dessen Absichten um das Jahr 1994 entschieden zu weit an den Bedürfnissen der Bewohner vorbei gingen. Eine Gruppe aufmerksamer Mitmenschen nahm sich der Problematik einer ebenso gewaltigen wie unnötigen Bahnunterführung  „Petershauser-/Jahnstraße“ und eines falsch platzierten „Seehas“-Haltepunkts direkt daneben an, und ging damit im Februar 1995 im "Treffpunkt Petershausen" an die Öffentlichkeit.

Lesen Sie hier die Namen unserer Gründungsmitglieder

Sehr engagiert machte sich dieser Personenkreis unter dem Namen „Bürgergemeinschaft Petershausen“ daran, in enger Zusammenarbeit mit der „BG Allmannsdorf-Staad“, der „BG Paradies“ und den Verbänden VCD, ADFC und BUND besonders diese Umbaupläne, sowie die Inhalte des Verkehrsentwicklungplanes (VEP) kritisch, aber auch kreativ zu begleiten.

Im März 1995, wenige Monate nach ihrer Gründung gab sich die „Bürgergemeinschaft Petershausen“ eine eigene Satzung und wurde am 13. April 1995 als gemeinnützig anerkannter Verein ins Vereinsregister eingetragen.

An dieser Stelle möchten wir auf die  "Petershauser Stadtteil-Zeitung" hinweisen, weil sie besser als jede andere Schilderung die „Gründerjahre“ der Bürgergemeinschaft widerspiegelt. Wir bieten Ihnen diese Zeitungen in vollem Umfang (gesamt 80 Seiten) auf dieser Website zum Nachlesen an, weil sie bis heute fast nichts an Aktualität eingebüßt haben, viele Beiträge sind heute noch brisante Themen. Deren drei Ausgaben blieben allerdings auf die Jahrgänge 19951996 und 1997 beschränkt, weil die redaktionelle Arbeit für eine ehrenamtlich tätige Interessengemeinschaft doch zu arbeitsintensiv – und wohl auch zu teuer wurde. 

Ein kompletter Satz der drei Ausgaben ist im Stadtarchiv Konstanz als Zeitdokument hinterlegt.


Den Berichten unserer "Petershauser Stadtteilzeitung" über die Anfänge und die Motivation der Bürgergemeinschaft Petershausen (BGP) ist hier also nicht mehr viel hinzu zu fügen. Es ist darin u.a. ausführlich dokumentiert, dass die BGP die Schließung der Spanierstraße und den gleichzeitigen Bau einer Bahnunterführung erfolgreich bekämpfte, weil dies unerträgliche Zustände für Tausende Anwohner in einem weiten Umkreis bedeutet hätte.

Es ist nach 14 Jahren müßig darüber zu sinnieren, wie ernst dieses wahnwitzige Szenario unter der Federführung des damaligen Baubürgermeisters Ralf-Joachim Fischer gemeint war. Der mit heißer Nadel gestrickte Plan ist jedenfalls verschwunden.

Dagegen hatte sich die BGP frühzeitig zu einem Ausbau des Sternenplatzes mit Linksabbiegespur zur Fähre und Mainau bekannt, um so die Hauptverkehrsströme, wie sie nun mal zwischen dem  Zollhof und der Fähre nach Meersburg zu erwarten sind, auf eine leistungsfähige Achse zu führen. Und sie befürwortete damals schon einen Seehas-Haltepunkt direkt am Sternenplatz mit allen Vorzügen der dort möglichen ÖPNV-Verknüpfungen. (Bitte vergleichen Sie hierzu auch unseren Beitrag "Wohnen und arbeiten in Petershausen").

Der Sternenplatz-Ausbau ist heute gelungene Realität, und der Bahn-Haltepunkt in den aktuellen Plänen dort vorgesehen, wo er unserer Meinung nach hingehört – an die Schnittstelle von "Stadtbus" und "Seehas" (S-Bahn) im Stadtteil-Zentrum.

Wir maßen uns keineswegs an, alle diese Veränderungen unmittelbar bewirkt zu haben, aber die Meinungsbildung und deren Artikulation durch eine selbstbewusste, und vor allem mitdenkenden Bürgergemeinschaft ist gewiss nicht zu unterschätzen. Das haben Vertreter der Stadtverwaltung und des Gemeinderates hier und auch bei zahlreichen späteren Gelegenheiten erfahren und verstanden.

Mit einem herzlichen Dankeschön an die „Zeitungsmacher“ von damals für ihre mutigen Initiativen, eindrucksvollen Berichte und Reportagen, richten wir unseren „Blick zurück“ auf die Aktivitäten der BGP in den darauf folgenden Jahren, die hier stichwortartig reflektiert werden sollen.

1998: Für Interessengemeinschaften wird es immer dann schwierig, wenn führende Persönlichkeiten, wie hier die Herren Peter Zimmermann und Gerhard Hoffmann aus beruflichen Gründen die Stadt, und damit auch die BG verlassen müssen. Johannes Schaeben, seit dem Start der Bürgergemeinschaft dabei, nahm – da keine Neuwahlen anstanden – zwar kommissarisch, aber umso beherzter das Heft in die Hand.

* Aufmerksamkeit und einen Teilerfolg erreichte die BGP mit einer Protestaktion am Archäologischen Landesmuseum, wodurch einige Bäume gerettet, und andere nur unter Polizeischutz gefällt werden konnten, um den – zumindest architektonisch heute noch umstrittenen – Anbau für die Lädine errichten zu können. Dabei ging es keineswegs darum, die Aufnahme eines historischen Erbstückes in das Museum zu bekämpfen, sondern dass die Planer bei dessen Verwirklichung auch mit Augenmaß das Umfeld berücksichtigen.

1999: Vorstands-Neuwahlen in der JHV am 19.7.1999: Johannes Schaeben, Keith Harris, Jürgen  Bornschein als gleichberechtigte Vorstände (gem. Satzung § 10)
Margot Stahl Kassiererin, Johannes Griedel Schriftführer

2000: Keine besonderen Vorkommnisse. Sternenplatz-Umbau wirft seine Schatten voraus.

2001: Vorstands-Neuwahl in der JHV am 4.10.2001: Neu für Jürgen Bornschein: Wolfgang Betz,
ansonsten gleiche Besetzung wir bisher.

2002: Keine besonderen Vorkommnisse. Bebauung Herosè-Gelände rückt ins Blickfeld.

2003: JHV: Amtierender Vorstand wird bestätigt. Herr Griedel scheidet später berufsbedingt aus.

* Entstehung der „Stadt am Seerhein“. Sichtung der 81 Architekten-Modelle. Hier hätten wir andere Vorschläge der jetzigen, sehr massiven Bebauung vorgezogen, mussten dabei aber lernen, dass der Kapitalwert des umbauten Raumes offensichtlich das Maß aller Dinge ist.

* Zahlreiche Sitzungen mit „Agenda-Gruppe Herosè“ (Jürgen Becker u.a.), sowie Herrn Wichmann vom Bauplanungsamt. Nach Studium vieler TUA-Unterlagen und Grünordnungsplänen Stellungnahmen der BGP an die Stadt, die auch im Gemeinderat Beachtung finden. Erfolgreiches Votum gegen ein „Punkthaus“ auf dem Gelände, ebenso gegen ein 6. Hofgartenhaus, das mitten im jetzigen Park gestanden wäre. Erfolgreiches Votum für eine Verbreiterung des Uferweges von geplanten 7m auf 20m. 
Zahlreiche Gespräche und Begehungen mit dem Ziel, soviel wie möglich Parkfläche und Bäume zu erhalten.

2004: JHV am 8. Juni mit Gästen der „Agenda Herosè“ (Jürgen Becker), „Agenda Petershauser Bahnhof“ (vertr. d. Keith Harris u.a.) sowie der „Initiative Freiraum“ zum Meinungsaustausch betr. Herosè-Park.

* Die BGP organisiert aus Anlass der OB-Wahl am 22.Juni im Treffpunkt Petershausen  eine viel beachtete Veranstaltung mit den OB-Kandidaten Horst Frank, Konstanz, Dr. Frank Nägele, Berlin und Wolfgang Vockel, Tauberbischofsheim sowie dem Moderator Stephan Schmutz vom SWR.

* Einrichtung einer eigenen Homepage, die 2009 neu gestaltet werden soll. Einrichtung einer Mailadresse (die inzwischen ersetzt wurde, siehe Impressum), sowie Gestaltung eines vierfarbigen Flayers.

* November: Ortstermin mit Vertretern des DB-Bahnmanagment (Sitz in Basel) zwecks Teilrenovierung des maroden Bahnhofs Peterhausen. Die BGP-Vorstände J.Schaeben, K.Harris u. W.Betz konnten die Herren der DB überzeugen, dass hier Handlungsbedarf besteht. Wenige Wochen später wurden Unterführung und Wartehäuschen gestrichen und neue Schilder angebracht. Was man im freundlichen Dialog alles erreichen kann.

* Im Dezember stand das „Musikerviertel“ auf dem Programm. Bürger dieses Gebietes baten uns um Vermittlung wegen Lärmbelästigung durch Veranstaltungen auf dem „Tanzschiff Baden“ und div. Altstadtfesten. Im Fall „Tanzschiff“ brachte die BGP die Kontrahenten an einen Tisch, wobei im offenen Gespräch Entgegenkommen der Veranstalter erreicht wurde. Die anderen Freiluft-Feste betreffend konnte man sich allerdings nicht auf die Vorgehensweise einigen.

2005: JHV am 8. Juli. Der amtierende Vorstand J. Schaeben, K.Harris u. W.Betz werden gem § 10 / Satz. wiedergewählt, ebenso Frau M.Stahl als Kassiererin. Neuwahl: Frau Susan Grabowski als Schriftführerin.

* Die „Allmannsdorfer Straße! Nach Eröffnung des neuen Zollhofs und Umbau des Sternenplatzes bedurfte es einer Anwohner-Initiative – fundierend auf einer Umfrage mit 87% Zustimmung – um den Ärger über Schwerlaster und Raser auf dieser Straße gegenüber der Verkehrsbehörde zu artikulieren, wobei die beiden Probleme getrennt zu sehen sind.
Alle Facetten dieser Aktion zu beleuchten würde zu weit führen. Quintessenz: Der Schwerlastverkehr auf der Route Fähre – Zollhof war nur mit großer Geduld merklich zu reduzieren, einmal durch gezieltes Anschreiben (und anrufen) der Firmen die hier besonders stark „vertreten“ waren (und teilweise noch sind). Weiterhin durch den Vorschlag der BGP, die Wegweiser am Salzberg und an der Reichenaustraße zu ändern, was dann auch umgesetzt wurde, um den LKW-Verkehr auf die B33 zu lenken. Ein bedauerliches Hindernis bildet hier allerdings die Höhenbeschränkung an der Sternenplatz-Unterführung (4 m), und auch die träge Aktualisierung von Navigations-Software der Speditions- u.a. Dienstleistungsfirmen.

Ins Leere lief dagegen der Wunsch nach Geschwindigkeitskontrollen. Wir trugen bei der Verkehrsbehörde vor, dass die sporadisch durchgeführten Radarkontrollen auch  in der durchgeführten Weise völlig uneffektiv sind. Für eine stationäre Radaranlage sei die Straße nicht  "prädestiniert" (Zitat OB Frank).

2006: „Büdingen-Areal“: Das höchst attraktive Grüngelände mit wertvollem Baumbestand zwischen Mainau- und Seestraße sorgt seit Jahren für Spekulationen und Gerüchte. Grundstückswert in Millionenhöhe und massive Bebauungspläne drohen den Blick für ein erhaltenswertes Stück Natur in unserem Stadtteil zu trüben. Der Verein "Bürgerpark Büdingen"  (ab 2007 „e.V.“) setzt sich vehement und fantasievoll für den Bestand dieses Refugiums ein.

Es ist nur konsequent, dass die „Bürgergemeinschaft Petershausen“ und der „Verein Büdingen Park“ ins gleiche Boot steigen, um gemeinsame Interessen auch miteinander zu verfolgen. Das Thema bleibt aktuell, auch wenn hochgeschraubte Investitionsmodelle und Machbarkeit sich derzeit gegenseitig blockieren. Beide Vereine bleiben dran, eine unverträgliche Bebauung zu verhindern.

2007: Der Bericht für dieses Jahr könnte mit der gleichen Wortwahl wie anno 1998 beginnen.
Johannes Schaeben, in der BGP Motor und Getriebe in einem, musste sich beruflich neu orientieren, was auch einen Abschied von Konstanz bedeutete.

* Auf eine JHV mit Neuwahlen – die eigentlich fällig gewesen wären – wurde verzichtet, der weiter amtierende Vorstand mit Keith Harris und Wolfgang Betz sowie Margot Stahl als Kassiererin und Susan Grabowski als Schriftführerin konzentrierten sich auf „die Zeit nach Johannes Schaeben“.

2008: Unserem Stadtteil stehen mit dem "Bebauungsplan Petershauser Bahnhof" gravierende Änderungen bevor. Ein neu orientierter und handlungsfähiger Vorstand der BGP sollte sich darauf einstellen, um die Pläne im Interesse der betroffenen Bürger gemeinsam mit der bereits aktiven "Agenda Petershauser Bahnhof" kritisch zu begleiten. 
Für diese Aufgabe konnten wir mit  den Herren Henrich Tiessen, Gerd J. Mörsch und Dr. Dietrich Sternberg – alle bereits auch im Verein "Bürgerpark Büdingen" engagiert – zur Mitarbeit und Verstärkung gewinnen.
* Unter dem Motto "Petershausen – Große Pläne! – Große Probleme?" wurde am 22. Juni eine Informationsveranstaltung im "Treffpunkt  Petershausen" organisiert, in der Baubürgermeister Kurt Werner mit fünf weiteren Amtsleitern in Referat ("Petershausen – ein Stadtteil im Wandel") und Diskussionsrunde darlegte, was da auf unseren Stadtteil zukommt. 
Die sehr gut besuchte und aufschlussreiche Veranstaltung fand unter der Federführung des noch amtierenden Vorstands statt (Moderation Wolfgang Betz).

* In der anschließenden Jahreshauptversammlung wurde die Vorstandschaft neu formiert, siehe "BGP aktuell" 3.6.08.

Damit beginnt eine neue Ära der Bürgergemeinschaft Petershausen e.V., und hier endet unsere Webseite "Blick zurück" (Archiv). Wir berichten weiterhin über unsere Arbeit unter Aktuelles “.

 

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